Am Abend hatte ich noch gedacht, das Schlimmste wäre schon überstanden. Die Dhünn in Leverkusen-Schlebusch war am 14. Juli 2021 nach stundenlangem Starkregen über die Ufer getreten und hatte mehrer Straßen im „Dorf“ überschwemmt. Aber dann kam es noch viel schlimmer. Das Klinikum Leverkusen musste mitten in der Nacht evakuiert werden, ebenso das Altersheim in Schlebusch. Opladen war noch viel schlimmer betroffen. In Küppersteg schwappten noch dazu die Wassermassen über die Autobahn auf die Häuser.
Privat war ich nicht betroffen, aber in den Räumen unseres Unternehmens in Schlebusch stand das Wasser (wenngleich wir im Vergleich zu anderen sehr viel Glück hatten, ganz zu schweigen vom Ahrtal und anderen Regionen).
Seitdem schaue ich noch mal ganz anders auf Überschwemmungen weltweit. Mir ist klar, dass wir viel schneller und radikaler werden müssen beim Klimaschutz – aber auch bei der Anpassung an den Klimawandel. Dazu gehört, die Flächenversiegelung zu stoppen. Und wir müssen auch bebaute Flächen entsiegeln. Die Herausforderungen des Wohnungsmaktes machen diese Entscheidungen schwierig – aber welche Wahl haben wir denn? Wir brauchen unsere ganze Kreativität und viel Mut zu schnellen Entscheidungen. Die Ideen sind da, sie müssen umgesetzt werden.
Gerade im Rheinland werden die Sommer voraussichtlich heißer und trockener werden. Zum Beispiel: Leverkusen braucht einen Hitze-Aktionsplan, um insbesondere Kinder sowie alte und kranke Menschen zu schützen. Dafür möchte ich mich einsetzen.